WIRKMÄCHTIG Culture4Climate Preis erstmalig vergeben

Im Rahmen der Initiative für Klimaschutz im Kulturbereich Culture4Climate hat die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. am 17. September 2024 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg erstmalig den WIRKMÄCHTIG Culture4Climate-Preis vergeben. Der Preis ging an das Braunschweigische Landesmuseum, das Orchester des Wandels und an die Künstlerin Yana Zschiedrich.

Mit dem WIRKMÄCHTIG Culture4Climate-Preis werden Pionier*innen des Klimaschutzes im Kulturbereich in Deutschland ausgezeichnet, die innovative und wirkungsvolle Wege des Klimaschutzes beschreiten, durch ihr vorbildliches Engagement wichtige Impulse setzen und andere zur Nachahmung inspirieren. Eine fachkundige Jury hatte die Preisträger*innen in den drei Kategorien Öffentliche Kulturorganisation, Private Kulturorganisation und Einzelperson anhand der zentralen Kriterien Klimaschutzpotenzial, Kreativitäts- und Innovationsgrad, Impuls- und Breitenwirkung ausgewählt. Die drei Preisträger*innen wurden nun im feierlichen Rahmen der Konferenz „Kultur wirkt nachhaltig!“ vor einem Fachpublikum aus den Bereichen kultureller Praxis, Kulturmanagement, Kulturpolitik wie auch Umweltpolitik mit einem Geldbetrag von je 3.333,33 EUR gewürdigt. „Erstmals wird ein bundesweiter Preis verliehen, der das Engagement von Akteur*innen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich würdigt und dadurch das Potenzial von Kultur für die Umsetzung der nationalen und globalen Klimaziele aufzeigt“, betont Dr. Ralf Weiß, Vorsitzender von 2N2K Deutschland und Initiator von Culture4Climate.

Das Braunschweigische Landesmuseum hat die fachkundige Jury mit Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen des Museums überzeugt, die den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verpflichtet sind. Beeindruckt hat insbesondere das grüne Zentraldepot der Sammlung mit geringem Energieverbrauch, einer ausgeglichenen Energiebilanz durch Sonnenkollektoren auf dem Dach, einem den Jahreszeiten angepassten gleitenden Klima und einer passiven Klimatisierung.

Der Verein Orchester des Wandels ist eine Plattform, in der sich Orchestermusiker*innen zum Thema Klima- und Umweltschutz vernetzen und engagieren. Die Mitglieder betrachten den Schutz von Klima, Natur und Arten als wesentlichen Teil ihres Kulturauftrags. Sie entwickeln Performanceformate, die die emotionale Kraft der Musik für den Klima-, Umwelt- und Artenschutz nutzen, engagieren sich für die Reduzierung des eigenen CO2-Ausstoßes und vernetzen sich mit anderen transformativen Kräften in der Gesellschaft.

Mit dem Projekt „Hybris“ transformiert die Künstlerin Yana Zschiedrich Dämmabfälle mithilfe von Mehlwürmern in biologisch abbaubare Substanzen. Dadurch entsteht ein innovativer, nachhaltiger Baustoff und Abfälle werden effektiv recycelt. Aus diesem Baustoff fertigt die Künstlerin Skulpturen und Objekte. Zschiedrichs Methode zeigt, wie künstlerische Kreativität zur Lösung von Umwelt- und Klimaschutzproblemen beitragen kann.

„Mit dem WIRKMÄCHTIG Culture4Climate Preis 2024 möchten wir sichtbar machen, dass Kulturschaffende wie auch Kulturorganisationen unsere planetaren Grenzen ernst nehmen und innovative Wege aufzeigen, Zukunft aus dem Kulturbereich heraus zu gestalten.“, so Dr. Tobias J. Knoblich, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. Jürgen Sutter, Senior Researcher Öko-Institut, hebt hervor: „Die Preisträger*innen zeigen, dass Kulturakteur*innen in Deutschland echte Klimaverant­wortung übernehmen und für einen ambitionierten Klimaschutz eintreten.“

An der bundesweiten Konferenz Klimaschutz im Kulturbereich unter dem Titel „Kultur wirkt nachhaltig!“ nahmen 150 Teilnehmerinnen aus Kultureinrichtungen, Verbänden, Politik, Wissenschaft und Netzwerken teil. Die Konferenz bildet zusammen mit der Preisverleihung den Höhepunkt der von 2N2K Deutschland initiierten und koordinierten Initiative Culture4Climate. Gemeinsam mit der Kulturpolitischen Gesellschaft und dem Öko-Instituts hat die Initiative im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ein breites Angebot an Unterstützungsmaßnahmen für den Kulturbereich entwickelt. Dr. Ralf Weiß, Vorsitzender des Netzwerks Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur betonte in seinem Grußwort, dass der im Vorhaben entwickelte Ansatz einer Klimaverantwortung im Kulturbereich nach den Erfahrungen der Initiative Culture4Climate kein nachholender oder kopierender Klimaschutz ist: “Klimaverantwortung im Kulturbereich kann perspektivisch zu einem Modell für andere Sektoren werden.” In seinem Auftaktimpuls hob Ronny Meyer, Abteilungsleiter für Grundsatzfragen im Bundesumweltministerium, hervor, dass Klimaschutz lange technisch dominiert war und inzwischen deutlich werde, dass es auch einen Kulturwandel benötige, zu dem der Kulturbereich einen wichtigen Beitrag leisten könne. .

 

Weitere Informationen:

Preisträger*innen des WIRKMÄCHTIG Culture4Climate Preises 2024: Link

Initiative Culture4Climate: Link

Medienberichte:

Klimaschutz und Kultur – Eine Konferenz in Hamburg, Interview Dr. Ralf Weiß: DLF, 17.09.2024

Die Kultur und das Klima: Konferenz lotet Klimaschutz im Kulturbereich aus. Interview Prof. Annett Baumast: DLF, 18.09.2024

Konferenz von „Culture 4 Climate“ – Wie die Kultur zum Klimaschutz beitragen kann. Interview Dr. Ralf Weiß: SWR Kultur, 18.09.2024

Kontakt:

Kulturpolitische Gesellschaft e.V. | Dr. Sophie Pfaff | pfaff@kupoge.de

Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2N2K) | Selina Kahle | selina.kahle@2n2k.de

 

Foto: Jacob Boerner