Bundesweit unterzeichnen zahlreiche Kunst- und Kultureinrichtungen, Kulturverwaltungen, Kulturverbände und Kulturtreibende eine Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich.
Mit einer Selbstverpflichtung schaffen 42 Organisationen und Akteure aus Bibliotheken, Festivals, Film, Konzerthäusern, Kunst, Literatur, Museen und Soziokultur ein Fundament für ihre Ausrichtung an Nachhaltigkeit, kultureller Vielfalt und Klimaschutz. Bundesweit zeigen damit öffentliche und freie Einrichtungen ihre Entschlossenheit, sich mit ihren Möglichkeiten für die Erreichung von Klimazielen und einen Kulturwandel im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele einzusetzen.
Die Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich ist Bestandteil einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Initiative zur Umsetzung der globalen Klima- und Nachhaltigkeitsziele im Kulturbereich. In fünf Grundsätzen und 5 Leitzielen konkretisiert sie den in der UN Agenda 2030 international geteilten Rahmen einer Nachhaltigen Entwicklung und dessen weitreichendes Nachhaltigkeitsverständnis für den Kulturbereich. „Für die Deklaration haben wir über 90 nationale und internationale Aufrufe und Erklärungen aus unterschiedlichen Kulturbereichen ausgewertet und gemeinsam mit dem Beirat unserer Initiative und 14 Kultureinrichtungen in Deutschland eine Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung im Kulturbereich erarbeitet“, so Selina Kahle, Koordinatorin der Nachhaltigkeitsdeklaration beim Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2N2K Deutschland e.V.).
Mit der Unterzeichnung der Nachhaltigkeitsdeklaration erkennen die Kultureinrichtungen und Kulturakteure die weltweit von 193 Ländern geteilte UN Agenda 2030 an. Die Kunst- und Kulturschaffenden sehen in ihren Städten und Kommunen vor allem auch die Aufgabe, als diskursive, kritische und kreative Akteur:innen, Freiräume und neue Perspektiven zu eröffnen und so in die Gesellschaft hineinzuwirken. Rainer Kern, Leiter des Enjoy Jazz Festivals, macht deutlich, was er und der Heidelberger Frühling als Erstunterzeichner unter konkretem Handeln verstehen. „Mit dem´Heidelberger Frühling´, einem weiteren großen Festival der Region und gewissermaßen dem klassischen Pendant zu Enjoy Jazz, haben wir im ersten Schritt eine Art Nachhaltigkeits-Gesellschaft gegründet, eine Arbeitsgemeinschaft in Form einer GbR. Sie erlaubt es uns, mit größerem Nachdruck und einer noch höheren Selbstverpflichtung auftreten zu können.“
Neben national und international renommierten Kulturhäusern und Kulturveranstaltungen zählen auch mittelgroße und kleinere Akteure zu den 42 Erstunterzeichner:innen, die sowohl mit ihren Besucher:innen auf nachhaltige Kulturerlebnisse setzen als auch in ihren Regionen wichtige kulturelle Impulse für Nachhaltigkeit geben. Nicht zu unterschätzen für das kulturelle Leben, die kulturelle Infrastruktur und deren klimagerechter Umbau ist die Bedeutung der Kommunalen Verwaltungen und ihrer Kulturverwaltungen. So ist die Nachhaltigkeitsdeklaration im Austausch mit Städten wir Dresden und Würzburg entstanden und zählt das bayrische Städtenetzwerk STADTKULTUR mit seinen 57 Mitgliedern aus Städten und Gemeinden zu den frühen Unterzeichnern. „Die Nachhaltigkeitsdeklaration ist ein wichtiger politischer Schritt auf dem Weg zu einer klimagerechten Kulturarbeit“, betont Christine Fuchs, Leiterin des Städtenetzwerks STADTKULTUR.
Alle aktuellen und künftigen Unterzeichner:innen der Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich schaffen nicht nur ein tragfähiges Fundament für ihre mittel- und langfristige Nachhaltigkeitsorientierung, sie haben in der vom Bundesklimaministerium geförderten Initiative Culture4Climate auch die Möglichkeit, an Schulungen teilzunehmen, Partnerschaften zu bilden und ein Fördercoaching für Klimaschutz zu erhalten. Als Koordinator der Nachhaltigkeitsdeklaration hat auch 2N2K Deutschland e.V. in seinem Vorstand beschlossen, die bereits in der Satzung des Vereins bestimmte Förderung von Nachhaltigkeit im Kunst- und Kulturbetrieb durch eine Unterzeichnung der Deklaration für die eigene Arbeit zu konkretisieren. Der Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich können sich bundesweit und darüber hinaus ab sofort auch weitere Kulturakteure und Kultureinrichtungen anschließen.
Weitere Informationen
Erstunterzeichner:innen: alba KULTUR (Köln) | Benjamin Schaefer, Jazzmusiker (Hamburg) | Bezirksamt Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, FB Stadtbibliothek | BI Raschplatz e. V., Kulturzentrum Pavillon (Hannover) | Bluechildfilm (Potsdam) | books4future – Initiative von eco Echterhoff & Coumont GbR (Bergisch Gladbach) | Breminale – concept bureau UG (Bremen) | Deutsche Orchestervereinigung e.V. (Berlin) | Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst e.V. (Bochum) | Diana Palm, Transformationsmanagerin (Berlin) Enjoy Jazz gGmbH (Heidelberg) | Erd Charta Ideenwerkstatt Warburg (Warburg) | Inforelais (Engerwitzdorf, AT) | Internationales Musikfestival Heidelberger Frühling gGmbH (Heidelberg) | Kammerakademie Potsdam gGmbH (Potsdam) | Keller und Gruber (Kassel) | Konstanze Grotkopp, Transformationsmanagerin (Berlin) | Kultur- und Freizeitzentrum Marburg (KFZ) e.V. (Marburg) | Kulturpolitische Gesellschaft e.V. (Bonn) | Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH (Bonn) | Lagerhalle e.V. (Osnabrück) | Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Hessen, LAKS Hessen e.V. (Kassel) | Landeskulturverband Schleswig-Holstein e.V. (Rendsburg) | Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (Mannheim) | Münchner Stadtbibliothek (München) | Musikagent JMS GmbH (Hamburg) | Nordkolleg Rendsburg – Akademie für kulturelle Bildung gGmbH (Rendsburg) | NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) | Orchester des Wandels (Berlin) | SAVE THE WORLD e.V. (Hamburg) | Selbstgebaute Musik (Berlin) | Stadt Augsburg – Referat für Kultur, Welterbe und Sport (Augsburg) | Stadt Wuppertal | Stadt Würzburg, Referat für Kultur und Tourismus (Würzburg) | STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. (Ingolstadt) | Stardust-Sinfonie Orchester (Potsdam) | Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Berlin) | Valeria Geritzen, Transformationsmanagerin (Warburg) | Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH (Wuppertal) | Württembergische Philharmonie Reutlingen (Reutlingen) | Würzburger Bündnis KlimaKultur (Würzburg) | 2N2K Deutschland e.V. (Dessau-Roßlau)
Nachhaltigkeitsdeklaration:
Weitere Informationen: Link
Kontakt
Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2N2K)
Initiative Culture4Climate
Selina Kahle | Quartier Potsdamer Platz | Linkstr. 2 (8. Etage) | 10785 Berlin
kontakt@culture4climate.de | www.culture4climate.de