Die 23. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung fand am 8. Oktober in Berlin unter dem Motto „Nachhaltigkeit im Stresstest” statt. Im Mittelpunkt der Rede des Bundeskanzlers wie auch eines Expertenpanels standen die Fragen, was die Gesellschaft in unruhigen Zeiten zusammenhält und wie Klimaschutz sozial gerecht gestaltet werden kann. Ausgewählte Beispiele des Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit, darunter die von 2N2K Deutschland koordinierte Initiative Culture4Climate, vermittelten Erfahrungen gelungener Brückenschläge.
Auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Berlin kommen jedes Jahr hochrangige und engagierte Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zusammen, um sich über den Stand und die Zukunft der Nachhaltigkeitspolitik auszutauschen. Nach einer Begrüßung durch den RNE-Vorsitzenden Reiner Hoffmann und die stellvertretende RNE-Vorsitzende Gunda Röstel diskutierte eine Expertenrunde aktuelle Ansätze und Herausforderungen der Nachhaltigkeitspolitik und der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Während sich Ralph Brinkhaus, Ordentliches CDU-Mitglied im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung, für eine klare Verfolgung ambitionierter Ziele aussprach, betonte Paulina Fröhlich, stellvertretende Geschäftsführerin des Progressiven Zentrums die aktuelle Bedeutung einer radikalen Höflichkeit in einer angespannten Gesellschaftssituation. Die Kultur könne nach Worten des Schriftstellers Ilya Troyanov das Herz der Menschen erreichen. “Ein Land, das in seinem Inneren nicht zusammenhält, wird auch keine nachhaltige Entwicklung hinbekommen”, führte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Rede an die rund 500 Teilnehmenden aus.
Bevor am Nachmittag Vertreterinnen privater, öffentlicher und sozialer Unternehmen über Anforderungen und Chancen des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und dessen Anpassung an die europäische CSRD-Richtlinie diskutierten, präsentierten sich vier ausgewählte Beispiele des vom Rat für Nachhaltige Entwicklung geschaffenen Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit. Für den Kulturbereich stellten Selina Kahle und Margarethe Kreuser Erfahrungen der vom Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2N2K) koordinierten Initiative Culture4Climate vor. Projektleiterin Selina Kahle erinnerte daran, dass die 2021 gestartete Initiative Culture4Climate bei der Bundesregierung und der Nationalen Klimaschutzinitiative eine Pionierrolle spielte und einen innovativen Klimaschutzansatz verfolgt. Als beispielhaftes Programm für den Brückenschlag unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche erläuterte Margarethe Kreuser, Programmleiterin bei Culture4Climate, das SDG-Tandem-Programm, bei dem jeweils eine Kultureinrichtung und ein Unternehmen eine einjährige Klimapartnerschaft bilden. Zum Ende der Jahreskonferenz gab Staatsministerin Sarah Ryglewski einen Überblick zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die künftig auch einen Kulturindikator enthalten soll.
Weitere Informationen:
Programm der RNE-Jahreskonferenz 2024: PDF
Rede des Bundeskanzlers: PDF
Initiative Culture4Climate als Beispiel des Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit: Video (ab Minute 15)
Foto: photothek © RNE