Dokumentation 32. Kunstschultag BW: Die Kunst des Wandels

Unter dem Motto “Die Kunst des Wandels: hin zum kreativen Wir” wollte der 32. Kunstschultag Baden-Württemberg Inspirationen für eine zukunftsstiftende Kunstarbeit geben. Die nun vorliegende Tagungsdokumentation vermittelt einen Eindruck davon, welch starke Impulse von Kunstschulen auch auf die Politik ausgehen können.

Am Vorabend des 32. Kunstschultags hatte der Landesverband der Kunstschulen Baden-Württemberg im nahegelegenen Landtag unter dem Titel “Wie wir Euch sehen” eine Ausstellung eröffnet, für die etwa 200 Kinder Porträts aller 154 Landtagsabgeordneten angefertigt hatten, darunter auch Kunststaatssekretärin Petra Olschowski und Ministerpräsident Winfried Kretschmann. In ihrer Eröffnungsrede betonte Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, die Bedeutung der Kunstschulen und ihrer Arbeit: “Die künstlerische Bildung ist für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen von großer Bedeutung. Sie trägt zu einem ganzheitlichem Lernen bei, das die Kinder und Jugendlichen mit Kopf, Herz und Hand fordert.”

Im Mittelpunkt der Veranstaltung im StadtPalais Stuttgart standen Ansätze zur Stärkung der nachhaltigkeitsorientierten Kulturpraxis. Für die Kulturwissenschaftlerin Dr. Hildegard Kurt sind Kunstschulen prädestiniert als Orte und Möglichkeitsräume, um nachhaltige Entwicklung bewusst zu reflektieren und kreativ zu werden: “Nun kommt es darauf an, die Ressource Ko-Kreativität verstärkt in neue Erzählungen einzubinden, die zeigen, dass der gesellschaftliche Wandel hin zu Nachhaltigkeit bewältigbar ist.” Zu den weiteren Redner*innen gehörten Prof. Ernst Wagner von der Akademie der Bildenden Künste München, Almut von Koenen von der Kunstschule Offenburg und Dr. Ralf Weiß vom Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur.

In seinem Vortrag “Zukunftskunst und Kulturwende” schlug Ralf Weiß einen historischen Bogen der Zukunftskunst von den Wurzeln der Modernen Kunst und dem Futuristischen Manifest über die erste Documenta im Jahr 1954 bis zu aktuellen Projekten wie „Freiräumen“ des LJKE Bayern, Wettbewerben wie dem Ratinger Zukunftskunst-Wettbewerb #kunstforfuture oder dem Zukunftskunst-Konzept von Uwe Schneidewind. Mit der Skizzierung einer erweiterten Kulturpolitik verband Ralf Weiß die Perspektive, dass es sowohl einen kulturellen Wandel als auch einen Wandel der Kulturpolitik brauche, um zusammen eine Kulturwende zu prägen: “Die Erweiterung und Neuausrichtung der Kulturpolitik könnte ihren Niederschlag in einem neuen kulturpolitischen Leitbild einer Allgemeinen Nachhaltigkeitskultur finden”, so der Vorsitzende von 2N2K Deutschland e.V.

Weitere Informationen

32. Kunstschultag Baden-Württemberg: Die Kunst des Wandels – hin zum kreativen Wir (12.11.2021)

Dokumentation /  Programm

Zukunftskunst und Kulturwende – Perspektiven einer Kulturpolitik im Zeichen der Nachhaltigkeit (Dr. Ralf Weiß)

Vortrag