Eine neue Publikation des Netzwerks STADTKULTUR in Zusammenarbeit mit 2N2K Deutschland gibt einen Einblick in aktuelle Entwicklungen und kulturpolitische Schwerpunktthemen bayrischer Kulturverwaltungen. Kurz nach Veröffentlichung der Broschüre “Nachhaltige Kulturkommunen” beteiligte sich das Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur mit Vorträgen auch an einem WebSeminar des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu), dessen Programm sich mit Potenzialen und der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele bei Kulturverwaltungen beschäftigte.
Die Broschüre “Nachhaltige Kulturkommunen. Praxis und Perspektiven kommunaler Kulturförderung in Bayern” zeigt am Beispiel von zehn Mitgliedsstädten des bayernweiten Netzwerk der Kulturkommunen STADTKULTUR konkrete Ansätze, wie kommunale Kulturkonzepte zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen können. Das Spektrum der vorgestellten Städte und ihrer Kulturverwaltungen reicht von Ansbach und Augsburg über Kempten und München bis zu Regensburg und Würzburg. Zwei weitere Interviews befassen sich mit den Erfahrungen der Münchner Materialinitiative treibgut und des Zukunftsateliers am Traunreuter Museum DASMAXIMUM. Dass Kommunen vielfach ein gutes Beispiel geben, betont Prof. Dr. Julia Lehner, Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg: „Unerlässlich ist es zudem, diese Nachhaltigkeitsbestrebungen auch in der Kulturförderung wirksam werden zu lassen und sie einer breiten Öffentlichkeit vorbildhaft aufzuzeigen.“
In seinem zweitägigen WebSeminar „SDGs für die Kultur nutzbar machen“ beleuchtete das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) Anknüpfungspunkte der Kultur an die SDGs. Ausgewählte kommunale Beispiele aus Bonn, Nürnberg und Freiburg zeigten den Umgang mit SDGs in Kulturverwaltungen sowohl auf strategischer Ebene als auch im Rahmen von Projekten. In seinem Impulsvortrag „Kultur als Querschnittsdimension der globalen Nachhaltigkeitsagenda?“ beleuchtete Dr. Ralf Weiß, Vorsitzender von 2N2K Deutschland, bisherige Nachhaltigkeitskonzepte der Kultur auf Ebene der Bundesregierung, der Europäischen Union wie in Städten und Kultureinrichtungen. Hierzu gehören einerseits das Konzept Ökologische Nachhaltigkeit in der Kultur und anderseits Konzepte einer Kultur als vierte Dimension der Nachhaltigkeit sowie von Globalen Nachhaltigkeitszielen in der Kultur. Am Beispiel der regionalen Klimapartnerschaften im SDG-Tandem-Programm der Initiative Culture4Climate präsentierten Selina Kahle und Margarethe Kreuser, wie sich die Nachhaltigkeitsperspektiven von Kultureinrichtungen und Unternehmen ergänzen können. Die Beispiele und der Erfahrungsaustausch des WebSeminars zeigten insgesamt, dass die globalen Nachhaltigkeitsziele den Kulturverwaltungen eine gute Orientierung, Struktur und zusätzliche Legitimation geben und die Nachhaltigkeitsziele weniger als Pflicht, sondern mehr als Möglichkeit verstanden werden können.
Weitere Informationen:
Broschüre „Nachhaltige Kulturkommunen“: PDF | Bestellen
WebSeminar „SDGs für die Kultur nutzbar machen“: Programm